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WICK BAMBIX

The Pariah’s Promise

Genau, wo sind denn eigentlichen die weiblichen Gegenstücke zu all den Punk-Jungs, die in Nachfolge von Chuck Ragan ihre Akustikgitarren-Liedermacher-Seite an sich entdeckt haben? Wick ist (war?) die Frontfrau, Songwriterin und Gitarristin der niederländischen Band BAMBIX, wobei es sich seit Mitte der Neunziger oft so anfühlte, als wären sie eigentlich eine deutsche Band, denn irgendwie spielten sie fast jedes Wochenende irgendwo in ihrem östlichen Nachbarland. Vor ein paar Jahren wurde es ruhiger um Wick und die BAMBIX, aber dann, neulich in Düsseldorf beim PASCOW-Konzert, stand sie plötzlich neben mir und kündigte ihr zwischenzeitlich erschienenes Soloalbum an. Sieben Songs und 17 Minuten scheinen nicht viel zu sein, aber das Gegenteil trifft zu: Wick haut hier zu akustischer Gitarre (teils unterstützt von ihrem Ex-BAMBIX-Kollegen Patrick Schappert) sehr persönliche Songs raus, die elektrisieren. Ich stelle fest, was für eine schöne Stimme Wick schon immer hatte, was für ein Händchen für eingängige Songs und Melodien, wie nachdrücklich sie diese zu intonieren weiß. Und wie treffsicher ihre Texte sind, etwa der Opener „Angel“: „Don’t wanna be the angel like my momma said I was / [...] One day the angel became a punk“. Eine wichtige, laute, beeindruckende weibliche Stimme des Punkrock.