Six Flags vs. Metal

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Punk Crime

FALLING IN REVERSE-Frontmann Ronnie Radke ist seit jeher für sein kontroverses Verhalten nicht nur innerhalb der Szene bekannt. Er sorgte unter anderem dafür, dass seit gut zehn Jahren keine Punk-, Metal- und Hardcore-Bands mehr in den Six Flags-Freizeitparks performen dürfen. Das FestEvil in New Jersey sollte 2012 die erste und letzte Metal-Show für den Themenpark werden.

Erst kürzlich ist Ronnie Radke wieder negativ durch seine Kommentare auf Twitter und TikTok aufgefallen, in denen er sich lautstark über unter anderem transsexuelle Menschen aufregte. Das hatte auch die Sperrung seines TikTok-Accounts zur Folge. Seine Liste an Kontroversen ist lang und endet nicht bei Hasskommentaren im Netz. Erst flog er 2006 aus der Band ESCAPE THE FATE, da er wegen Körperverletzung zu Bewährung verurteilt wurde und anschließend gegen seine Bewährungsauflagen verstieß, was eine Haftstrafe nach sich zog. Auch wegen häuslicher Gewalt musste Ronnie Radke bereits vor Gericht. 2015 gab es außerdem Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn.
Ronnie Radke ist nicht ohne und dennoch tritt er mit seiner Band FALLING IN REVERSE immer wieder auf Festivals auf. Auch 2012 beim FestEvil im Freizeitpark Six Flags Great Adventure in Jackson, New Jersey – ein Metal-Festival, das im Rahmen des Fright Fests stattfand und auf dem knapp zwanzig Punk-, Metal- und Hardcore-Bands spielten. FALLING IN REVERSE waren die Headliner. Doch als die Band ihren finalen Song „The drug in me is you“ zum Besten gab, schmiss Radke gleich drei Mikrofonständer ins Publikum. Dabei traf er ein 16-jähriges Mädchen, das eine Kopfverletzung erlitt und ins Krankenhaus musste. Ein 24-jähriger Mann wurde ebenfalls getroffen, konnte aber vor Ort versorgt werden. Anschließend wurde Ronnie Radke wegen einfacher und schwerer Körperverletzung angeklagt, kam aber gegen 25.000 Dollar Kaution wieder auf freien Fuß. Der Themenpark gab bekannt, dass zukünftig keine Punk-, Metal- oder Hardcore-Bands mehr bei Six Flags performen dürften.
Interessanterweise gab es bereits zwei Jahre zuvor, im Jahr 2010, ein Verbot für eine Szene-Band – für die Pop-Punk-Band ALL TIME LOW. Bei ihrer Show beim Six Flags in Dallas kam es zu einer Rangelei. Fans, die versuchten auf die Bühne zu kommen, wurden laut Aussage der Band von der Security angegriffen und mit Pfefferspray besprüht. Die Band habe dazwischengehen wollen und das Konzert wurde abgebrochen. Anschließend verhängte Six Flags ein Verbot gegen die Band, so dass sie in Zukunft nicht mehr in Venues spielen darf, die zur Six Flags Entertainment Corporation gehören. Wie es nach dem Zwischenfall dennoch zu einem Six Flags-Metal-Festival kommen konnte, ist fraglich.