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FRAU POTZ – My tour diary.

22. Mai 2012 Veröffentlicht von Thomas unter Blog
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Der erste Tag beginnt für mich um 5:30 Uhr. Felix liegt restbetrunken im Bett meines Mitbewohners, und ich werde von Dennis, dem Olivenmann, geweckt. Der Olivenmann ist so nett, Equipment, Merch und mich zur Tourneeleitung Valeska nach Bonn zu fahren. Da steht auch der imposante 6-Sitzer, der uns die nächsten Tage als Reisegefährt dienen soll. Wir hören den Karfreitagsgottesdienst im Deutschlandfunk und essen Knäckebrot. Der restliche Reisetross, bestehend aus Felix, Kerli und Micha von Brückentick, kommt abends bei Valeska an. Wir trinken wenig und gehen früh schlafen.

07.04.2012 Karlsruhe, Alte Hackerei. Wir kommen überpünktlich an der alten Hackerei an. So haben wir noch ein wenig Zeit, über den/die Rummel, Kirmes, Peermarkt oder – wie uns der ortskundige Micha erklärt – Mess zu gehen. Ist auch viel langweilig. Kerli schenkt mir fünfzig Cent, so dass mir eine elektronische Wahrsagerin erklären kann, dass ich ein heißblütiger Liebhaber bin. Okay … Wieder an der alten Hackerei angekommen, gibt es Beknutschung und Gefummel mit LOVE A. Auf meine im Dezember ausgesprochene Vorwarnung, dass wir etwas „touchy“ sind, entgegnete mir Dominik, dass LOVE A etwas „fucky“ sind. Mein Blut kocht. Vor dem Konzert wurde uns ein Tisch im Restaurant „Zwiebel“ reserviert. Ich esse Veggie-Burger, den Verdauungsschnaps zahlen wir selbst. Das Konzert selbst wird Bombe. Der junge Herr Robin, bei dem wir nächtigen, hat eine drei Meter hohe Palme in seinem Wohnzimmer, die im Sommer dreißig Liter Wasser schluckt.

08.04.2012 Mainz, Haus Mainusch. Frühstück gibt es in der „Kippe“. Aus Ermangelung an vegetarischen Gerichten (insgesamt zwei) esse ich wieder Veggie-Burger. Weil es nach Mainz nicht weit ist, gehen wir noch ins Naturkundemuseum. Wir kommen trotzdem zu früh an. So haben wir noch Zeit, Tischtennis zu spielen. Das Bier schmeckt nach Ei und LOVE A-Jörkk schläft auf dem Sofa. Da wir inzwischen alle fucky sind, lege ich mich auf Jörkk. Dominik legt sich auf mich und gekrönt wird dieses Abbild der Bremer Stadtmusikanten von Kerli. Der dritte Burger in 24 Stunden. Das Konzert ist ausverkauft, Menschen knien vor Felix und schreien Texte mit. Wir fahren in der Nacht zurück ins Haus der Tourneeleitung und Enno Bunger singt, das alles gut wird. Ich denke: „Enno, es ist alles gut.“

09.04.2012 Köln, Aetherblissement. Heute ist der letzte Tag mit Micha. Abschiedsfeiermäßig gehen wir nach dem Interviewgedöns essen. Beim Aetherblissement angekommen, erzählt uns Haus-und-Hof-Techniker und Kölner Original Udo Geschichten aus dreißig Jahren Musikbusiness. Diese wird es in Bälde auch in Buchform geben. Das Ding kauf ich! Was die „Hit and Run“-Crew heute an Essen auffährt, macht mir ein schlechtes Gewissen, aufgrund der vorherigen Abschiedsfeier. Wir schlagen trotzdem alle herzhaft zu, denn das Aetherblissement ist ausverkauft, nur ungefähr dreißig Grad wärmer als gestern. Wir schwitzen alle Kalorien raus und gehen kaputt und glücklich von der Bühne.

10.04.2012 Bonn, Bla. Bonn ist ja so was wie Heimspiel für uns. Weil sich die Menschen im Bla immer so gut um uns kümmern, haben wir deren Chefin einfach geklaut und als Tourneeleitung eingesetzt. Heute muss Valeska nicht nur dafür sorgen, dass wir wissen, wann und wo wir was machen müssen, sondern regelt nebenbei auch noch das Bla. Das Konzert ist heute schon wieder ausverkauft, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich jede Nase kenne. Alles Freunde, alles geil. Dafür geht mir heute allerhand kaputt. Neben dem Verstärker will meine Bassgitarre den Gurt nicht mehr halten, also muss ich im Sitzen spielen. Barhocker, Gin Tonic, Blödsinn reden. Ganz normaler Bla-Modus. Nur heute alles auf der Bühne und nicht am Tresen.

11.04.2012 Off-day. Wir schimmeln extrem rum. Kerli und ich gurken nach Köln, lassen meinen Verstärker reparieren und kaufen Kram in einem sehr großen Musikhaus, damit wir noch mehr reparieren können. An dieser Stelle sei gesagt, dass Felix noch nie wirklich etwas kaputt gegangen ist. Dafür brennt er heute eine CD, die immer dann gehört wird, wenn schlechte Laune droht. Das komplette Live-Bootleg von UNGLAUBLICH ABER SKA macht uns gute Laune. Abends gehen wir wieder ins Bla, essen die größte Pizza der Welt und gucken Dortmund gegen Bayern. Danach merken wir, dass wir LOVE A vermissen. Valeska lässt 99 Cent springen, damit wir uns in der Vox-Mediathek das perfekte Dinner angucken können, bei dem Jörkk eigentlich nur durch Schweiß glänzt.

12.04.2012 Kiel, Schaubude. Kiel, die alte Hassliebe. Eigentlich ist an Kiel alles scheiße. Uneigentlich fallen mir bis auf die Bewohner nur ein paar Sachen ein, die gut sind. Darunter die Schaubude. Das Konzert wird heute aufgezeichnet. Leider ist das Kamerastativ genau vor der Bühne ein wenig im Weg. Noch mehr leider bleibt es da das ganze Konzert lang stehen. Die komplette Plattenfirma hat heute einen Betriebsausflug nach Kiel gemacht und ist pünktlich zum Konzert da. Später versacken die geilsten Leute Kiels, Jörkk und ich am Tresen.

13.04.2012 Berlin, About Blank. Ich wache bei Lennart von den LEONIDEN auf. Glücklicherweise haben wir alle da geschlafen. An dieser Stelle sei ihm noch mal für das beste Frühstücksbuffet der Welt gedankt. Vollgefressen gondeln wir nach Berlin. Menschen aus Berlin und andere Szenekenner haben mir vorher verraten, dass das About Blank ein Techno-Club ist. Mir egal. Das Konzert wird ähnlich schwitzig und geil. Stefan von LOVE A glänzt trotzdem durch eine perfekt sitzende Frisur. Leider feiert irgendwer im Backstage-Raum eine Party, so dass wir uns im Konzertraum aufhalten, bis wir in das Bandappartement fahren, das uns für die nächsten Tage zur Verfügung steht.

14.04.2012 Leipzig, Atari. Ich bin als Erster wach und hole Kaffee fürs Team. Der Eingang des Bandappartements hat allerdings eine so niedrige Tür, dass ich einen Kopfball mit dem Haus mache. Aua. Heute soll der vorerst letzte Abend mit LOVE A sein. Wir haben uns schon so ein bisschen in die vier adretten Herren verguckt. Mit Träne im Knopfloch essen wir gut. Das Konzert wird super, weil Laden ausverkauft, weil Karl, Stefan, Dominik und Jörkk geil sind und das Publikum im Bockmodus ist. Nach dem Konzert hören wir UNGLAUBLICH ABER SKA bis uns der Veranstalter ins Bett schickt.

15.04.2012 Off-day. Zum Frühstück spielen wir „Tony Hawk’s Pro Skater 2“. Kerli gewinnt alles, wegen langjähriger Konsolenerfahrung. Wir fahren zurück nach Berlin, hören Bon Jovi und hängen im Bandappartement rum. Felix und Valeska gehen waschen. Kerli und ich gucken Fernsehen und naschen. „Titanic“. Ist auch viel langweilig.

16.04.2012 Off-day. Wir sind immer noch in Berlin. Heute macht jeder mehr oder weniger sein eigenes Ding. Freunde treffen, essen, trinken. Mein Kumpel Miguel trifft auf eine sehr hübsche, junge Dame. Miguel (nuschelnd): „Ist dein Vater ein Dieb?“ Hübsche, junge Dame: „Wie bitte?“ Miguel: „Ob dein verfickter, Scheißvater ein beschissener Dieb ist, hab’ ich dich gefragt! Ob er dir die verschissenen Sterne in deine Scheißaugen getan hat, hab’ ich dich verdammt noch mal gefragt!“

17.04.2012 Zittau, Emil. Heute spielen wir alleine in Zittau. „Ganz geil“, denkt man sich. Leider finden nicht allzu viele Menschen heute den Weg in (das, den?) Emil. Macht uns aber nichts. Wir bekommen nämlich ein Zwei-Gänge-Menü liebevoll angerichtet auf gut aussehenden Tellern in den Backstage-Raum gebracht und haben schon deswegen Bock auf das Konzert. Weil wir morgen aber Interviewgedöns haben, also rechtzeitig in Osnabrück sein müssen, Shirts in Bielefeld abholen, und Angst vor Verkehrschaos haben, entscheiden wir uns, durch die Nacht zu fahren. Dank lebenslangem Spezi-Vorrat macht Kerli den Helldriver und ridert uns – begleitet von einem skandinavischen Hörbuch – in einem Rutsch durch die Nacht. Unser Booker Chris hat uns derweil einen Schlafplatz klargemacht. Ich werde in Bielefeld wach und muss nur ins Bett fallen.

18.04.2012 Osnabrück, Bastard Club. Nach dem Aufstehen statten wir fairtrademerch.com einen Besuch ab. Geile Firma! Leider versagt unser Navi, so dass wir unseren Instinkten folgen müssen, um nach Osnabrück zu kommen. Klappt glücklicherweise. Der Bastard Club strahlt gleich ein Zuhause-Gefühl aus. Wir fühlen uns nicht zuletzt deshalb so wohl, weil es ein Backstage-Klo mit gutem Toilettenpapier gibt. Heute spielen LO PARKER mit. Nette Menschen, die den polnischen Abgang beherrschen. Das Konzert wird trotzdem super töfte. Da kann man nicht meckern.

19.04.2012 Bremen, Lagerhaus. Die Stange Zigaretten, die wir uns nach unserem Konzert in Zittau an der polnischen Grenze gekauft haben, geht heute zur Neige. Macht aber nichts, weil unsere Superfreunde und Labelmates FINDUS auch gerne rauchen. Wir spielen heute nämlich vor FINDUS. Das Lagerhaus ist ein ziemlich großer Laden, mit vielen Leckereien hinter der Bühne und super Sound auf der Bühne. Mit FINDUS verbindet uns nicht nur die Plattenfirma, so dass die gemeinsame Zeit viel zu schnell verschnackt wird. Konzert, FINDUS gucken, rauchen, Blödsinn reden, einladen und ab nach Hamburg. Heute bringe ich nämlich alle Menschen unter. Bevor wir in Bremen losfahren, pisst Felix noch mal in die Rabatten und wird dafür gerüffelt.

20.04.2012 Flensburg, Volxbad. Nach Kaffee mit dem Olivenmann fahren wir ein letztes Mal zusammen los. Heute spielen wir im Volksbad in Flensburg. Ich habe hier legendäre Konzerte gesehen, außerdem haben sich viele Freunde und teilweise die Familie angekündigt. Unsere Sandkastenfreunde von EKLAT spielen heute auch noch mit. Das sollte eigentlich schon reichen, aber was das Volksbad nach dem besten Mexikaner der Welt so geil macht, ist der Bühnensound. Während des Konzerts gibt es viel Getanze vor der Bühne. Nach dem Konzert Schulterklopfen von der Familie. Wir fühlen uns supersonic, also gibt es Gin Tonic. Ein geiler Tourabschluss für eine geile Tour.
Hauke FRAU POTZ

Tags: FRAU POTZ, Tourtagebuch

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